Blau-Gelb Überruhr befindet sich aktuell in einem Spagat zwischen Hallenwinterrunde und Vorbereitung auf die Restrunde in der Bezirksliga. Bei der 27. Auflage der Essener Hallenstadtmeisterschaft erreichte der Bezirksligist die Endrunde, die am kommenden Samstag (21. Januar) ausgetragen wird.
Dort hat die Mannschaft von Chef-Trainer Murat Aksoy eine wahre Hammergruppe erwischt: Oberligist SpVg Schonnebeck, Landesliga-Primus Adler Union Frintrop und Liga-Konkurrent SuS Niederbonsfeld sind die Kontrahenten "Am Hallo".
"Das ist eine brutale Gruppe. Wenn wir weiterkommen sollten, wäre es eine Überraschung. Damit rechnet niemand. Schonnebeck und Adler Union spielen einen richtig guten Hallenfußball und auch Niederbonsfeld hat eine starke Truppe. Für uns wäre der Einzug in die Finalrunde ein Traum. Das hat der Verein noch nie geschafft", erklärte Aksoy.
In der Liga überwinterte Überruhr mit 35 Punkten aus 16 Partien auf Rang fünf. Der Rückstand auf Spitzenreiter SG Schönebeck beträgt sieben Zähler. Am 12. Februar absolviert BGÜ das Nachholspiel beim direkten Konkurrenten Vogelheimer SV. Bei dieser richtungsweisenden Partie muss Aksoy allerdings auf seinen Top-Stürmer Aliosman Aydin (12 Spiele, 8 Tore) verzichten.
Ich finde die Strafen des Verbandes generell sehr merkwürdig. Im Profibereich ist das viel einfacher geregelt. Wir nehmen immer die Profis als Vorbild, aber bei den Amateuren wird von Verband zu Verband unterschiedlich entschieden.
Murat Aksoy.
Denn: Aydin, der in seiner Karriere auf 105 Regionalliga-Spiele zurückblicken kann, wurde für zwölf Spiele gesperrt. Der Grund: Im Derby gegen den SV Burgaltendorf (1:2) sah der 30-Jährige Gelb-Rot und ließ sich danach zu einer Schiedsrichterbeleidigung hinreißen.
"Man sollte immer respektvoll mit dem Schiedsrichter umgehen. Trotzdem bin ich der Meinung, dass zwölf Spiele Sperre zu lang sind. Aliosman hat den Schiedsrichter nicht angegriffen. Es ist schade, dass so ein Spieler aus diesem Anlass einen Schlussstrich ziehen möchte. Ich finde die Strafen des Verbandes generell sehr merkwürdig. Im Profibereich ist das viel einfacher geregelt. Wir nehmen immer die Profis als Vorbild, aber bei den Amateuren wird von Verband zu Verband unterschiedlich entschieden. Vielleicht überdenkt man mal das System und orientiert sich am Profifußball", betonte Aksoy.
Aufgrund der langen Sperre und des möglichen Karriereendes von Aliosman Aydin ist Blau-Gelb Überruhr gezwungen, im Sturmzentrum nachzulegen, um den Verlust einigermaßen kompensieren zu können. Der 35-jährige Trainer hat ein klares Anforderungsprofil: "Wir suchen einen Stürmer, der schnell ist, Bälle behaupten kann und auch schon höherklassig gespielt hat. Wenn sich etwas ergibt, sind wir gerne zu Gesprächen bereit."